Mein Leben als Sugarbaby
Bevor ich meinen reichen Mann kennengelernt habe, war mein Leben als Sugarbaby eintönig. Ich habe schon immer Luxusgüter, teure Handtaschen, Klamotten und Reisen geliebt.
Das war für mich aber damals finanziell nicht möglich, weil ich aus einer armen Familie kam. Von Beruf habe ich Bürokauffrau gelernt und mein Traum vom Reichtum wurde erst wahr, als ich begonnen habe, reiche Männer für Geld zu daten. Ich wurde vergütet, um einfach nur gut auszusehen, schöne Augen zu machen und eine attraktive Begleitperson darzustellen. Mit manchen Männern musste ich auch schlafen.
Mein Leben als Sugarbaby war nicht einfach
Ich habe mir oft die Frage gestellt, wann Dating aufhört und Prostitution beginnt. Teilweise musste ich für Geld meine Seele verkaufen. Das versetzte mich oft in einen unzufriedenen Gemütszustand. Dafür bekam ich aber endlich den Luxus, den ich mir schon immer gewünscht habe. Ich musste nicht mehr im Büro arbeiten und habe mich von einem Date ins nächste gestürzt.
Mein Leben als Sugarbaby war von Oberflächlichkeit gezeichnet
Es gab weder Platz für Liebe oder Romantik noch für Gefühle. Ich musste funktionieren, um das perfekte Püppchen zu sein und immer ein Lächeln auf den Lippen haben. Es gab Männer, die manchmal so schwierig waren, dass ich teilweise eine Gänsehaut am ganzen Körper hatte, nur bei dem Gedanken, dass wieder ein Date bevorstand. Von mir wurde, wie schon oben erwähnt, Perfektion verlangt. Oft wurde ich von oben herab angeschaut und erniedrigt. Ich erhielt kein Seelenstreicheln für meine Aufträge. Ich musste mir immer wieder ins Gewissen rufen, dass ich das wegen meiner finanziellen Lage machte.
Als Sugarbaby bin ich aber auch gut rumgekommen und habe schon viel von der Welt gesehen. Ich war auf Mauritius, den Malediven, in Thailand und auf einer Nilkreuzfahrt in Ägypten. Mir wurde das Ticket bezahlt, der Hotelaufenthalt und während den Reisen bekam ich schöne Geschenke und sogar extra Kleider, nur dass ich gut neben meinem Sugardaddy aussehen würde. Mit der Zeit verlor ich mein Inneres. Irgendetwas ging in mir kaputt, weil einfach die Bodenständigkeit fehlte.
Genau an dem Tag, als ich entschieden habe, mit meinem Lebensstil abzuschließen, wurde ich von einem Millionär fortschrittlichen Alters angeschrieben. Er hieß Henrik. Ich habe mir vorgenommen, dass es mein letzter Auftrag sein würde und das war es auch, denn er fragte mich, ob ich bereit wäre, ihn zu heiraten. Ohne wirklich darüber nachzudenken, willigte ich ein.
Mein Leben als Sugarbaby ging also weiter, nur mit dem Unterschied, dass ich keine anderen Männer mehr datete. Ich war nun Henriks Vorzeige-Ehefrau. Auf all seinen Veranstaltungen musste ich mit dabei sein. Während er mich materiell und finanziell unterstützte, war ich sein gutaussehndes Püppchen und förderlich für seinen Ruf und Karriere.
Ja, mein Leben als Sugarbaby war und wird wohl nie langweilig sein…